Wollen Sie Ihre wohlverdiente, entspannte Urlaubszeit in einer Mottenkiste verbringen? Klasse Unterkünfte zu finden, ist trotz Internet-Massenangeboten zu einer Königsdisziplin geworden.
Hier sind unsere 3 Tipps für die Unterkunftsuche, damit Sie im Urlaub gut gebettet sind.
Bewertungen interpretieren
Jede Matratze hat zwei Seiten. Bewertungen sagen nicht nur etwas über die Unterkunft sondern auch über den Gast aus. Wenn ein Gast schreibt: „Da war ein Haar in der Dusche und die Wände waren sehr dünn“ kann das auch bedeuten, dass der penible Schreiberling mit der Lupe durch das Zimmer gegangen ist und so einen leichten Schlaf hat, also, dass er „die Ameisen husten“ hört. Ein weiterer Klassiker ist die Meckerei über das Frühstücksbuffet. Die einen finden es super und reichhaltig, die anderen erwarten in einer Pension ein Fünf-Sterne-Buffet mit Parmaschinken, Kobe-Rindercapaccio und Taleggio-Käse. Dass das Hotelpersonal „unfreundlich“ war, muss nicht am Personal liegen.
Es gibt sowohl in gewöhnlichen Pensionen wie in 5-Sterne-Hotels einfach gestrickte Gäste, die das Personal herumbefehlen und sich für Übermenschen halten. Das haben wir selbst im Hilton schon miterlebt, wie beispielsweise Großfamilien am Frühstückstisch die Kellnerinnen wie Menschen einer unteren Kaste behandelt und Männerrunden lautstark über ihren Bordellbesuch erzählt haben. Pedantische und/ oder ungehobelte Gäste gibt es leider zum Schaden vieler Hotelbetreiber.
Denn auch sie verewigen sich in den Hotelbewertungen. Andersherum gibt es diejenigen Gäste, die sonst auf dem Zeltplatz unterwegs sind und sich über ein einfaches Dach über dem Kopf und einen Schlafplatz freuen. Solche Zeitgenossen bewerten die schäbigsten Hütten wie ein Luxus-Loft, da sie in einem solchen noch nie gewesen sind; bestimmte Standards einfach nicht kennen. Ihnen reicht es aus, dass der Vermieter freundlich war und es am Frühstückstisch warme Brötchen mit Kaffee gab. Unser Urlaubstipp: Sehen Sie sich Bewertungen unterschiedlicher Oline-Plattformen über dasselbe Hotel an: Google Maps, Tripadviser, booking.com, FeWO direkt, etc. Je mehr über dasselbe Problem (z.B. hellhöriges Hotel) schreiben, umso mehr entspricht es der Wahrheit.
Fotos unter die Lupe nehmen
Bilder können den gesamten Beschreibungstext der Unterkunft ad Absurdum führen. Wer die Hotelbilder in einer vergrößerten Ansicht länger betrachtet, kann dort wichtige Details entdecken: den Blick aus dem Fenster auf eine Brandwand oder Autobahn, ein Bett mit einer sehr dünnen Matratze auf einem einfachen Lattenrost, eine sehr schlecht ausgestattete Küche, einen Kühlschrank direkt neben dem Bett, ein Zimmer, wo trotz vieler Blickwinkel kein Fenster zu erkennen ist, Sous-Terrain-Apartments (Fenster sind klein und weit oben angebracht), eine abgerockte Einrichtung, … Manchmal verzichten Vermieter auf Fotos ihrer Zimmer und zeigen stattdessen schöne Bilder von Sehenswürdigkeiten aus der Umgebung. Was nützen Ihnen die Bilder von einem Spaßbad, wenn Sie im dunklen Kellerverließ logieren? Lassen Sie sich nicht einlullen und bestehen Sie auf die Fotos der Unterkunft.
Unterkunft auf Google Maps ansehen
Bei Google Earth sollte man beachten, dass die Bilder in der Regel stets zwei Jahre alt sind und eine Baustelle möglicherweise nicht mehr existiert oder noch nicht erfasst wurde. Im Zweifelsfalls gehen Sie auf die Website des Hotels und halten Ausschau nach Renovierungs- oder Baustellenhinweisen.