Visum/elektronische Einreiseerlaubnis USA
Wer nicht im Jemen, in Pakistan oder im Iran wohnt, keine Vorstrafen besitzt und nicht beim Einreiseantrag angibt, dass er Drogen, Waffen oder andere verbotene Sachen mit sich führt, sollte halbwegs leicht in die USA einreisen können.
Der erste Check gilt dem Reisepass, der auch nach Rückkehr aus den Staaten noch gültig sein sollte. Wer mit Kindern reist, benötigt auch für sie einen eigenen Reisepass. Aber bitte nicht verwechseln mit dem Kinderausweis. Das Visum oder auch die ESTA-Genehmigung beantragt man online in weniger als 15 Minuten. Wichtig zu wissen für die Barzahler im Internet: Die Bezahlung (14 Dollar) für die Genehmigung ist nur mit Kreditkarte möglich.
Unsere Empfehlung ist, das vor der Flugbuchung zu erledigen. Sollte ESTA aus irgendwelchen Gründen abgelehnt werden (sollten Sie Taliban sein oder die Kreuze an der falschen Stelle des Formulars gemacht haben), hat man noch genügen Puffer, um das zu klären oder sich eben ein anderes Reiseziel zu suchen. Nach spätestens einer Woche Wartezeit erhält man die ESTA Genehmigung per E-Mail. Wer sie erhalten hat, ist schon so gut wie in den USA.
Sicherheitshalber und als ordentlicher Deutscher druckt man die ESTA aus und führt sie bei der Einreise im Handgepäck, um sie bei Bedarf vor Ort vorzeigen zu können. Wir mussten sie aber noch nie vorzeigen. Die letzte Entscheidung wird vor Ort durch die Zoll- und Grenzschutzbeamten an den Einreisestellen getroffen, ein positiver Bescheid vereinfacht natürlich alles. Sobald man gelandet ist und an der Grenzkontrolle steht, sieht man diese ESTA-Terminals, die aussehen wie Geldautomaten. Man kann sie nur nutzen, wenn man mit derselben ESTA-Bescheinigung zum mindestens zweiten Mal einreist. Dann geht die Einreise schneller und man muss nicht in der üblichen langen Schlange anstehen.
Abgesehen von der ESTA erhält man im Flugzeug eine Einreisekarte, die man als Paar oder Familie nur einmal auszufüllen braucht und die das erste Reiseziel (Hotel-Adresse) in den USA benennt. Diese Karte sollte man so lange mit sich führen, bis man am Flughafen-Ausgang ist.
Hier geht es zum Registrierungsantrag der ESTA Genehmigung.
Dollar, Dollar, Dollar – Zahlungsmittel in den USA
Die USA gehören nicht zu den Billigreiseländern, was Hotels, Restaurants und Mietauto betrifft. Man benötigt unbedingt mehrere Kreditkarten, da die Autovermieter oftmals hohe Kautions-Beträge auf der Karte blockieren und das Limit (falls vorhanden) schnell erreicht werden kann. Dann nützt einem die Karte für die nächsten Wochen nichts mehr. Eine zweite richtige Kreditkarte sowie eine dritte Prepaid-Karte (mit ausreichend Guthaben) sind immer eine sichere Sache.
So hatte ich beispielsweise meine Consors-Visa-Goldkarte (damals noch ohne Auslandsgebühren) sowie meine American Express Karte 2017 in den USA mit dabei. Die Consorsbank hatte ohne nachvollziehbaren Grund und ohne Vorankündigung mitten im Urlaub das Kartenlimit drastisch gesenkt. An der Walmart-Kasse kam ich mir vor wie ein Betrüger, da die Karte plötzlich nicht mehr funktionierte. Deshalb kann ich von der Consorsbank nur abraten und die American Express Karte (ohne Limit) hat mich gerettet. Warum sollte eine Bank 1,8 bis 2% des Einkaufsbetrages für sich einstreichen dürfen? So gibt es (Stand Sommer 2017) wenige Kreditkarten z.B. von Santander oder der Debeka, die auf die üblichen 1,8% Auslandsgebühren (auf alle getätigten Zahlungen) verzichten und mit denen man wie bei uns alles bezahlen kann ohne Auslandsgebühr.
Man muss nur an der Kasse aufpassen, dass der Betrag nicht als Euro-Betrag sondern in Dollar abgebucht wird, damit kein Zwischenunternehmen mitverdient und dadurch der Wechselkurs teurer wird. In Restaurants empfehlen wir, grundsätzlich nur in bar zu bezahlen, da wir es schon öfters erlebt haben, dass hier entweder ein höherer Betrag oder doppelt abgebucht wird. Wenn man das zu Hause anhand der Kontoauszüge feststellt, kann man ohnehin nichts mehr machen.
Was das Tanken angeht, so steht man als dummer Tourist schnell vor einer Zapfsäule, die den Zip Code (Postleitzahl) für die Kreditkarte erfahren will. Die deutsche Postleitzahl nimmt die Säule aber nicht an. In diesem Fall kann man (wie bei jeder US-Tankstelle üblich) in der Tankstelle beim Kassierer einen beliebigen Betrag bezahlen und bekommt nach dem Tanken das Restgeld zurück (falls zuviel bezahlt). Man kann an der Kasse sowohl bar oder mit Karte bezahlen. Unüblich ist es hierbei, wenn der Kassierer den dreistelligen Code der Karte lesen will (Anzeichen für Betrugsversuch).
On the road – Mietwagen und Co
Die USA ohne Auto zu erkunden ist wie eine Kreuzfahrt ohne Schiff. Einzige Ausnahmen sind Großstädte wie New York City, Chicago oder San Francisco, da man hier ein ausgebautes Nahverkehrsangebot hat und besser voran kommt. Zu allererst benötigt man für die USA einen internationalen Führerschein, der zusammen mit dem normalen Führerschein mitgeführt werden muss. Der kostet etwa 10,00 Euro und man sollte ihn frühzeitig beantragen. Bei Polizeikontrollen reicht der normale EU Führerschein aus. Spätestens bei Unfällen muss der internationale Führerschein vorhanden sein, um Rechtssicherheit zu haben.
Mietwagenanbieter und Vergleichsplattformen gibt es im Internet zu Hauf. Wichtig ist hierbei, dass man keine Selbstbeteiligung bei Schäden und Diebstahl bezahlen muss und der Wagen auch mit Glas, Reifen und Unterboden geschützt ist. Am besten man bucht den Mietwagen gleich nach der Flugbuchung von Deutschland aus bei einem seriösen Anbieter, der gute Bewertungen im Internet hat. Wir haben unsere letzten US-Mietautos (SUVs) beim ADAC gebucht, der mit Hertz zusammenarbeitet und hier (Chicago) gute Erfahrungen gemacht. Aber das kann von Mietstation zu Mietstation unterschiedlich sein. Wir dürften bei Alamo New York einen Wagen unserer Wahl aussuchen und erhielten bei einer anderen Alamo-Station nur genau ein Auto. Auch der Kundenservice war hier professionell und dort beim selben Anbieter eine Katastrophe. Selbiges bei Budget, Avis, Enterprise oder National.
Apropos Auto aussuchen: Auf den Internetseiten der Anbieter werden nur Beispielfahrzeuge der jeweiligen Kategorien angezeigt. Man bekommt in den seltensten Fällen genau dieses Fahrzeug, das auf dem Voucher abgebildet ist. So hatte ich mich schon Wochen vorher auf einen Jeep Grand Cerokee gefreut und bekam bei Budget in Los Angeles am Ende nur einen Kia Sportage – angeblich in derselben Kategorie.
Auch, wenn bei vielen großen Mietwagenanbietern „Abholung im Flughafen-Terminal“ steht, so trifft das oft nicht zu. Am Terminal steht dann irgendwo bzw. irgendwann ein Bus des Anbieters, der einen zum Mietwagenverleih fährt.
Bei der Abholung sollte man den Wagen an Ort und Stelle umrunden, untersuchen und filmen, das Reserverad und die Tankfüllung prüfen sowie nachfragen, wie viel das Auto an Benzin schluckt. Manchmal ist ein kostenpflichtiges Upgrade zu einem benzinsparenden Modell alles in allem billiger, als mit einem Benzinfresser tausende von Meilen durch die Landschaft zu gondeln. Die Amis rechnen dabei nicht mit Liter pro 100 Kilometer sondern Meilen pro Gallone – Reichweite anstatt Benzinmenge. Wir hatten zuletzt einen Ford Titanium, der 21 Meilen pro Gallone gefahren ist. Das sind umgerechnet ab 11 Liter auf 100 KM, was für einen großen US SUV relativ „wenig“ ist. Hier der Umrechner.
Bei der Abgabe des Mietwagens empfiehlt es sich, zuerst die Mitreisenden und das Gepäck direkt am Abflugterminal abzuladen und dann erst den Wagen abzugeben. Das spart Zeit und Nerv, mit dem Shuttlebus und dem ganzen Gepäck zum Flughafen zu kommen. Bestenfalls stehen die Mitreisenden schon in der Schlange zum Einchecken und man kommt dann nach der Mietwagenübergabe ganz entspannt dazu.
Apartments, Hotels, Motels und Bed’n Breakfast
Was die Buchung der Unterkünfte angeht, so sollte man ganz genau hingucken, wo man sich einquartiert. Für viele Amis ist es ein Qualitätsmerkmal, wenn das Hotel direkt am Highway steht, weil man dann schnell woanders sein kann. Auf den Fotos ist der laute Highway meistens nicht sichtbar, auf der Lagekarte hingegen schon. Da in den USA die Klimaanlage sehr beliebt ist, sind Balkone rar und die Fenster lassen sich oftmals nicht öffnen. Vom Frühstück sollte man in den ganzen Hotelketten unter 5 Sterne nicht viel erwarten.
Um nicht eine Gastronomie anmelden zu müssen, wird das Frühstück in Plastik verpackt und ausgegeben. Selbst jede Plastik-Gabel ist noch einmal verpackt, so dass am Ende eines Frühstücks ein riesiger Plastikberg auf dem Tisch liegt. Das Essen selbst besteht fast nur aus Zucker, wenn es kein Flüssig-Ei ist. Aber Frühstück ist ein eigenes Thema in den USA. Zu den berühmtesten Ketten, die man in nahezu jedem Bundesstaat findet gehören: Holiday Inn Express, Days Inn, Comfort Suites, Homewood Suites, La Quinta Inn, Courtyard, Extended Stay, American Inn, Redroof, Wyndham, etc.
Wer sich romantisch verklärt für die Übernachtung in den etwas billigeren Motels entscheidet, sollte wissen, dass es hier um die bloße Übernachtung ohne großen Komfort geht und dass die Wände meist so dünn sind, dass man den Fernseher vom Nachbarn fünf Zimmer weiter um 4 Uhr in der Früh hören kann. Oftmals werden Motels von Bauarbeiterkolonnen oder Niedriglöhnern aufgesucht. Außerdem gehen die Fenster meistens (neben der Eingangstür) direkt zum Parkplatz. Man guckt also in einen Auto-Grill. Natürlich gibt es auch bessere Motels, die komfortabler sind und Zimmer im Obergeschoss haben. Aber das ist nicht die Regel.
Wenn die Unterkunft einen Swimmingpool besitzt, so ist dieser stets umzäunt. Ein US-Freund erklärte mir, dass irgendwann einmal in den USA ein Kind im Pool ertrunken ist und deshalb nun alle Pools diese unsinnig-hässliche Umzäunung haben müssen.
Dann gibt es noch die Bed’n Breakfast Unterkünfte, die als individuelle Luxus-Herbergen vermarktet werden. In Wirklichkeit sind das stinknormale kleine Gästezimmer, bei denen sich die Gäste mit anderen (Vermieter oder anderen Gästen) meistens das Bad teilen müssen. Da sie individuell eingerichtet sind, wirken sie oft persönlicher und hochwertiger als normale Hotels. Das Frühstück ist hier aber deutlich besser als in den Hotelketten und nicht Plastik-verschweißt. Dann gibt es Apartments, Ferienwohnungen und -häuser, die man beispielsweise bei Fewo direkt (in den USA heißen sie Homeaway) oder RB&B buchen kann. Hier sollte man sich vorher die Stornierungsbedingungen durchlesen und ob man im Haus dann wirklich alleine ist oder der Vermieter im Nachbarzimmer schnarcht.
Manchmal werden hier Wohnungen und Häuser vermietet, in denen Leute normalerweise wohnen und die in der Mietzeit zu Freunden umziehen; also nicht immer reine Ferienimmobilien. Wen das nicht stört, sich den Zahnputzbecher mit dem Vermieter zu teilen, in dessen Fotoalben zu blättern oder volle Schränke vorzufinden, kann sich hier ebenfalls zu Hause fühlen. Abseits der großen Hotelplattformen kann man im Internet trotzdem fündig werden und lokale Unterkünfte herausfiltern, die nicht anderswo vermarktet werden. So beispielsweise auf einer Ranch oder Bungalows am Campingplatz.
Buchungsportale, die uns schon viele schöne Hotelzimmer/Unterkünfte beschert haben:
https://de.hotels.com
www.roomusa.com
Am Ende unserer Reisegeschichte durch Utah & Colorado, unserem Hochzeitserlebnis in Kalifornien, sowie dem Roadtrip Blue Ridge Parkway könnt ihr unsere Empfehlungen für entspannte Nächte nachlesen.
Entspannten Reisestoff gibt es über unseren Trip nach Panama und Florida sowie unser Erstkontakt mit den Staaten in New York.